Seit Anfang des Jahres übernahm die zwippconsult die Vermarktung und Betreibung der WERFTHALLE GÖPPINGEN. Ausschlaggebend für uns war, dass es sich hier nicht um eine “übliche” Mehrzweckhalle handelt, sondern um ein historisches Gebäude, das der Unternehmer Johannes Krauter für viel Geld restauriert und modernisiert hat, ohne jedoch den Spirit der Geschichte mit Design Merkmalen “zuzukleistern”.
Nach 11 Jahren der Hauptverantwortung als Eventagentur von Mercedes-Benz für das Mercedes Forum Stuttgart und nahezu 1.100 Veranstaltungen, wollten wir eigentlich nichts mehr in dieser Richtung tun, da es uns schlichtweg an die personelle Substanz ging. EIGENTLICH! Aber nach der ersteh Besichtigung der WERFTHALLE war uns klar – wir MÜSSEN dies einfach tun.
Und so arbeiten wir nun genau so hart und engagiert am Programm, an der Vermietung für Fremdveranstaltungen, an Kongressen, Firmen Events, Messen, Theateraufführungen, Parties uv.m. und die WERFTHALLE ist zwischenzeitlich mehr als gut ausgelastet. Dies natürlich auch nicht zuletzt wegen dem großen Einsatz von Herrn Wolfgang Traub, Geschäftsführer der IVW Göppingen, der Besitzerin der WERFTHALLE und seinem Team, der uns nach wie vor unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht.
Nachstehend noch einige interessante Fakten zur WERFTHALLE an sich in Form von einzelnen CHARTS und auch zu der interessanten HISTORIE dieser außergewöhnlichen Event Location!
WIESO & WARUM IN DIE WERFTHALLE?
Was ist die WERFTHALLE? Wie groß ist die WERFTHALLE? Warum soll ich in die WERFTHALLE gehen, egal ob als Besucher oder Veranstalter?
In den nachfolgenden Charts findet man viele Fragen und genau soviel Antworten über die WERFTHALLE GÖPPINGEN und es kommen immer weitere hinzu. Sollten Sie oder Ihr noch weitere Fragen haben – einfach eine kurze Email an welcome@zwippgruppe.de und die Antworten werden prompt in diesem Album geliefert.
HISTORIE DER WERFTHALLE
Im Osten der Stadt Göppingen wurde 1930 ein kleiner ziviler Flugplatz für Rundflüge gegründet. 1932 fand ein Flugtag statt an dem rund 50.000 Besucher kamen. Der Zeppelin “Graf Zeppelin” überflog zu diesem Anlass den Platz.
1933 wurde der Flugplatz zum Militärflugplatz (offiziell eine Zweigstelle der “Deutschen Verkehrsfliegerschule”). 1934 wurde beschlossen in Göppingen ein Nahaufklärungsgeschwader zu stationieren. Die Bauarbeiten an den Gebäuden begannen. Am 28.09.1935 belegten die Mannschaften nach einer Parade ihre Quartiere.
Bis zum April 1944 unterstand der Fliegerhorst dem Flugplatzkommando A 11/VII, von April 1944 bis September 1944 und von Februar 1945 bis Mai 1945 unterstand der Fliegerhorst der Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 9/VII. Der Fliegerhorst Göppingen war ein Leithorst mit Grasnarbe und zwei befestigten Startrampen.
Von 1935 bis 1939 wurden 5 Aufklärerstaffeln á 12 Flugzeuge mit 200 Mann hier stationiert. Sie wurden in Österreich, Spanien und der Tschechoslowakei eingesetzt. Ab 1939 bis Kriegsende wurden die Flugzeuge praktisch überall eingesetzt. Der Fliegerhorst diente hauptsächlich als Versorgungslager zur Versorgung von Fronteinheiten.
Im Jahre 1941 wurde eine Flugzeugführerschule mit 30 verschiedenen Flugzeugtypen gegründet.
Der Fliegerhorst Göppingen blieb während des gesamten Krieges intakt. Nach dem Krieg wurden ehem. Kriegsgefangene und Fremdarbeiter hier untergebracht. Die US Army übernahm den Flugplatz 1946 und stationierte dort das 41. Infanterieregiment (Cooke Barracks).
Eine Flakkaserne (Holzheim) wurde 1936 gebaut. Von 1940 bis 1944 existierte in Bezgenriet ein Scheinflugplatz. Damit sollten die feindlichen Flugzeuge abgelenkt werden.
WEHRMACHT
Ab dem 28.03.1945 nutzte die Wehrmacht den Versammlungssaal der Göppinger Heilsarmee als Nachtlager für die Soldaten.
KRIEGSENDE
Die US Army marschierte am 20.04.1945 kampflos in Göppingen ein. Der Krieg ist hier vorüber. Christian Eberhard wird am 20.04.1945 von den Alliierten zum Oberbürgermeister ernannt. Zirka 16.000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge kommen nach Göppingen.
Die vermutlich unter der Leitung des Luftgaukommandos München-Süd errichteten Gebäude WerftHalle und HeadQuarter sind funktionstypische Zweckbauten mit hohem ästhetischem Anspruch und zeigen in gestalterischer Hinsicht ein entsprechend hohes Maß an architektonischer Qualität, wobei diese aus den Funktionen entwickelt wird. Es handelt sich bei den beiden Gebäuden um die Kernbauten der militärischen Nutzung dieses ursprünglich zivilen Flugplatzes.
1992 Offizielle Schließung des Göppinger US-Militärstandorts; der Flughafen geht an das Bundesvermögensamt
1996 Die Stadt erwirbt das 128 Hektar große Gelände für nur 8,2 Mio. DM. Ein Vertrag, den der damalige Bürgermeister Alfred Schwab 1965 abschloss, ermöglichte den Rückkauf des 1934/35 vom Deutschen Reich erworbenen, ehem. städtischen Geländes zu den damaligen Konditionen. Für die zukünftige Entwicklung und Sanierung des Gebiets wird die kommunale Wohnbau GmbH Göppingen eingesetzt.
1996 bis 2006 wurde über 10 Jahre von der Stadt und angeschlossenen städtischen Gesellschaften vergeblich versucht, die Gebäude HeadQuarter, HangarHalle und WerftHalle zu vermarkten.
2006 Die Stadt verkauft die WerftHalle, das HeadQuarter und die HangarHalle zum 31.12.2006 an den Unternehmer Johannes Krauter, der allen Gebäuden eine umfangreiche Restaurierung und Modernisierung unterzog und somit eine der spektakulärsten Event Locations Deutschlands schuf.
FAZIT
Die Sachgesamtheit der WerftHalle ist als eindrucksvolles Zeugnis zeittypischen Bauens im militärischen Bereich ein Kulturdenkmal aus wissenschaftlichen (militär-, architektur- und ingenieurgeschichtlichen), künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen; seine Erhaltung liegt insbesondere wegen seines dokumentarischen und exemplarischen Wertes im öffentlichen Interesse.