NELSON MANDELA GESTORBEN!
05.12.2013 · Südafrikas früherer Präsident Nelson Mandela ist tot. Der
Friedensnobelpreisträger starb im Alter von 95 Jahren in seinem Wohnhaus in Johannesburg. „Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren“, sagte Präsident Jacob Zuma am Donnerstagabend.
Nelson Mandela ist tot. Der ehemalige südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger starb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren in seinem Wohnhaus in der Hauptstadt Johannesburg. „Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren“, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma am Donnerstagabend in Johannesburg in einer landesweit übertragenen Fernsehsendung. Er sei friedlich dahingeschieden. „Nelson Mandela brachte uns zusammen und zusammen nehmen wir Abschied von ihm“, sagte Zuma. „Madiba“, wie Mandelas Clan-Name lautet, soll in seinem Heimatort Qunu im Südosten des Landes beigesetzt werden.
Mandela war in den vergangenen Monaten mehrfach wegen Lungenproblemen, die von einer nie ganz ausgeheilten Tuberkulose aus seiner Zeit als Häftling auf Robben Island herrührten, stationär behandelt worden. Seine letzten Wochen hatte der Friedensnobelpreisträger im Kreis seiner Familie verbracht.
Anfang Juni hatte sich sein Zustand derart verschlechtert, dass er auf der Intensivstation eines privaten Krankenhauses in Pretoria behandelt werden musste. Als sein Gesundheitszustand Mitte Juni als „kritisch“ bezeichnet worden war, hatte sich das Krankenhaus in eine regelrechte Wallfahrtsstätte verwandelt, vor der Tausende Südafrikaner Genesungswünsche hinterließen.
Zwar hatten die diversen Krankenhausaufenthalte von Mandela in den vergangenen Monaten und vor allem die letzten öffentlichen Bilder vom April, die einen schwerkranken alten Mann zeigten, die Bevölkerung darauf vorbereitet, bald von ihrer nationalen Ikone Abschied nehmen zu müssen. Dennoch war die Nachricht seines Todes für viele Südafrikaner ein Schock.
Gleichzeitig aber zeigten sich viele in sozialen Medien wie Facebook und Twitter erleichtert darüber, dass Mandelas Leiden nun ein Ende gefunden hat. Insbesondere die letzten Bilder von ihm, auf denen ein offensichtlich verwirrter Mandela zusammen mit dem feixenden Präsident Jacob Zuma zu sehen ist, hatten zu einem Sturm der Entrüstung im Land geführt, der in der Forderung gipfelte, Mandela solle in Würde sterben dürfen. Als er Anfang Juni abermals in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, hatte eine Gruppe ehemaliger Mithäftlinge aus Mandelas Zeit auf Robben Island an die Familie appelliert, ihn „endlich gehen zu lassen, damit Gott sich um ihn kümmern kann“. Seit dem 20. Juni wurde Mandela künstlich beatmet, was zu Gerüchten geführt hatte, er werde nur deshalb am Leben gehalten, um einen reibungslosen Verlauf des Besuchs des amerikanischen Präsidenten Barack Obama zu gewährleisten. Obama hatte Südafrika vom 28. Juni bis zum 1. Juli besucht.
Mandela war ein Politiker, der wie kaum ein anderer schon zu Lebzeiten eine Legende geworden war und der in seinem beständigen Bemühen um friedlichen Ausgleich und Versöhnung nur mit dem Inder Mahatma Gandhi zu vergleichen ist. 27 Jahre lang war der Jurist und Freiheitskämpfer unter dem Apartheidregime in Südafrika eingekerkert. 17 Jahre davon verbrachte er auf der berüchtigten Gefängnisinsel Robben Island in der Bucht von Kapstadt. Anfang 1990 war Mandela nach fast fünf Jahre dauernden Verhandlungen mit dem Apartheidregime über einen friedlichen Machtwechsel und ein Ende der Rassentrennung freigelassen worden. Bei den ersten freien Wahlen in Südafrika im Jahre 1994 wurde Mandela erwartungsgemäß zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Ein Jahr zuvor, 1993, hatte er zusammen mit dem letzten Präsidenten des Apartheidregimes, Frederik de Klerk, den Friedensnobelpreis erhalten.
Dabei hatte sich Südafrika in der Zeit der Verhandlungen zwischen der Befreiungsbewegung „African National Congress“ (ANC) und der Apartheidregierung am Rande eines Bürgerkrieges gewähnt. Dass es nicht dazu kam, war zwar nicht alleine Mandelas Verdienst, sondern auch das der Repräsentanten des alten Regimes wie eben de Klerk. Gleichwohl war es Mandelas glaubwürdige Versicherung, nach einem halben Leben in Gefangenschaft seinen Peinigern zu vergeben, die die gesamte Nation beeindruckte. Noch am Tag seiner Freilassung, dem 11. Februar 1990, forderte er „alle, die die Apartheid aufgegeben haben“ zur „Mitarbeit in einem neuen Südafrika“ auf. Nach seinem Wahlsieg war Mandela indes so klug, die laufenden Geschäfte den Jüngeren zu überlassen, namentlich Thabo Mbeki, der bis zu den Wahlen 1999 mit De Klerk zusammen das Amt des Ministerpräsidenten ausübte und Mandela als Präsident nachfolgte.
Trotz des hohen Ansehens, das Mandela national wie international besaß, war er innerhalb des ANC nicht unumstritten. Speziell die radikaleren Elemente waren enttäuscht von der ihrer Meinung nach zu langsamen Verbesserung ihrer sozialen Lage. Mandela und sein Nachfolger Mbeki wurden indes nicht müde, vor radikalen Schritten zu warnen, weil diese zu Kapitalflucht und dem wirtschaftlichen Niedergang Südafrikas geführt hätten.
Politisch war Mandela seit vielen Jahren nicht mehr aktiv. Obgleich ihm immer noch eine bedeutende Rolle innerhalb des ANC zugesprochen wurde, verblasste diese spätestens nach seiner Videobotschaft auf dem ANC-Parteitag in Polokwane im Dezember 2007, wo es zu einem bitteren Machtkampf zwischen dem damaligen ANC-Präsidenten Thabo Mbeki und seinem Rivalen Jacob Zuma gekommen war. Mandela forderte Zusammenhalt, unterließ es aber, eine Empfehlung für einen der beiden auszusprechen.
Obwohl dies von offizieller Seite stets bestritten wurde, hatte sich Mandelas körperliche Verfassung seither drastisch verschlechtert. Nach einer abermaligen Lungenentzündung im März dieses Jahres hatten seine Ärzte der Familie geraten, ihn nicht mehr nach Qunu in der Provinz Eastern Cape zu bringen, wo Mandela seinen Alterssitz hat, sondern in der Nähe der Krankenhäuser von Johannesburg und Pretoria zu bleiben. Der letzte öffentliche Auftritt Mandelas liegt drei Jahre zurück, damals war er bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika noch einmal in Erscheinung getreten.
Nelson Mandela wurde am 18. Juli 1918 im Dorf Mvezo in der Nähe von Umtata, der Hauptstadt der Transkei, geboren. Sein Vater Henry Gadla war 1918 ein vermögender Mann, der fünf Frauen und 13 Kinder zu versorgen hatte. Mandela war der jüngste der vier Söhne und der erste Sohn der dritten Frau. Ihm wurde bei der Geburt der Name Rolihlala gegeben, was man höflich mit „einen Ast vom Baum brechen“ übersetzen kann. Weniger höflich formuliert bedeutet Rolihlala: „Einer, der Ärger macht“. Der britische Vorname Nelson wurde ihm erst von einer Lehrerin in der Grundschule von Qunu gegeben.
Mandela sah sich selbst als Spross der Thembu-Häuptlinge, die Mitglieder des so genannten „Hauses Linker Hand“ von König Ngubencuka, der um 1830 in der Transkei einer vereinigten Thembu-Gemeinschaft vorstand. Die Thembu des „Hauses Linker Hand“ waren traditionell Berater der Xhosa-Könige. Mandela selbst regte an, seinen Vater deshalb als eine Art Premierminister zu betrachten. In Wahrheit war Henry Gadla Ortsvorsteher von Mvezo, ein Posten, den er der weißen Verwaltung von Transkei zu verdanken hatte. Der Rufname „Madiba“, wie Mandela in den letzten Jahren genannt wurde, hat einen stammesgeschichtlichen Hintergrund. Mandelas Vater gehörte innerhalb der Thembu zum Madiba-Clan, der nach einem Thembu-Häuptling im 18. Jahrhundert benannt ist.
Nelson Mandela war dreimal verheiratet. Aus zwei dieser Ehen stammen sechs Kinder. Seine erste Ehe mit Evelyn Ntoko Mase wurde 1957 nach 13 Jahren geschieden. Evelyn Ntoko Mase starb 2004. Das Paar hatte vier Kinder, von denen nur noch eine Tochter, Makaziwe, am Leben ist. Eine andere Tochter, die ebenfalls Makaziwe hieß, starb im Säuglingsalter. Nelson Mandelas erster Sohn Madiba Thembekili kam 1969 bei einem Autounfall ums Leben, wobei sich bis heute Gerüchte halten, der südafrikanische Inlandsgeheimdienst sei an seinem Ableben nicht ganz unschuldig. Der zweite Sohn Makgatho starb 2005 an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids.
Nach 38 Jahren Ehe trennte sich Mandela aufgrund politischer Belastungen 1992 von seiner zweiten Frau Winnie Madikizela. Die Ehe wurde 1996 offiziell geschieden. Mit ihr hatte er zwei Töchter, Zindzi und Zeni. An seinem 80. Geburtstag, am 18. Juli 1998, heiratete Mandela die Witwe Samora Machels, Graça. Der ehemalige moçambiquanische Präsidenten und ANC-Unterstützer war 15 Jahre zuvor bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen, dessen Umstände bis heute nicht geklärt sind. Das Paar lebte zum Schluss zurückgezogen in Mandelas Heimat Transkei in der Provinz Eastern Cape.
Nelson Mandela wurde am 18. Juli 1918 im Dorf Mvezo in der Nähe von Umtata, der Hauptstadt der Transkei, geboren. Sein Vater Henry Gadla war 1918 ein vermögender Mann, der fünf Frauen und 13 Kinder zu versorgen hatte. Mandela war der jüngste der vier Söhne und der erste Sohn der dritten Frau. Ihm wurde bei der Geburt der Name Rolihlala gegeben, was man höflich mit „einen Ast vom Baum brechen“ übersetzen kann. Weniger höflich formuliert bedeutet Rolihlala: „Einer, der Ärger macht“. Der britische Vorname Nelson wurde ihm erst von einer Lehrerin in der Grundschule von Qunu gegeben.
Mandela sah sich selbst als Spross der Thembu-Häuptlinge, die Mitglieder des so genannten „Hauses Linker Hand“ von König Ngubencuka, der um 1830 in der Transkei einer vereinigten Thembu-Gemeinschaft vorstand. Die Thembu des „Hauses Linker Hand“ waren traditionell Berater der Xhosa-Könige. Mandela selbst regte an, seinen Vater deshalb als eine Art Premierminister zu betrachten. In Wahrheit war Henry Gadla Ortsvorsteher von Mvezo, ein Posten, den er der weißen Verwaltung von Transkei zu verdanken hatte. Der Rufname „Madiba“, wie Mandela in den letzten Jahren genannt wurde, hat einen stammesgeschichtlichen Hintergrund. Mandelas Vater gehörte innerhalb der Thembu zum Madiba-Clan, der nach einem Thembu-Häuptling im 18. Jahrhundert benannt ist.
Nelson Mandela war dreimal verheiratet. Aus zwei dieser Ehen stammen sechs Kinder. Seine erste Ehe mit Evelyn Ntoko Mase wurde 1957 nach 13 Jahren geschieden. Evelyn Ntoko Mase starb 2004. Das Paar hatte vier Kinder, von denen nur noch eine Tochter, Makaziwe, am Leben ist. Eine andere Tochter, die ebenfalls Makaziwe hieß, starb im Säuglingsalter. Nelson Mandelas erster Sohn Madiba Thembekili kam 1969 bei einem Autounfall ums Leben, wobei sich bis heute Gerüchte halten, der südafrikanische Inlandsgeheimdienst sei an seinem Ableben nicht ganz unschuldig. Der zweite Sohn Makgatho starb 2005 an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids.
Nach 38 Jahren Ehe trennte sich Mandela aufgrund politischer Belastungen 1992 von seiner zweiten Frau Winnie Madikizela. Die Ehe wurde 1996 offiziell geschieden. Mit ihr hatte er zwei Töchter, Zindzi und Zeni. An seinem 80. Geburtstag, am 18. Juli 1998, heiratete Mandela die Witwe Samora Machels, Graça. Der ehemalige moçambiquanische Präsidenten und ANC-Unterstützer war 15 Jahre zuvor bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen, dessen Umstände bis heute nicht geklärt sind. Das Paar lebte zum Schluss zurückgezogen in Mandelas Heimat Transkei in der Provinz Eastern Cape.