Die fünf wichtigsten Do’s:
1. Gute Inhalte zählen
Im Kampf um die vorderen Plätze in den Suchergebnissen zählen hochwertige, aktuelle und exklusive Inhalte. Mehr denn je gilt die alte SEO-Weisheit „Content is king“. Mit kurzen, hastig verfassten Artikeln oder Katalog-Inhalten die von mehreren Anbietern im Netz identisch angeboten („duplicate content“) werden, ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Shop-Betreiber sollten also beispielsweise versuchen, ihre Seiten mit eigenen Produktbeschreibungen oder Bewertungen anzureichern und auf Händler- oder Herstellerangaben besser verzichten. Kommt man mit den „großen und hartumkämpften Themen“ nicht weiter, dann kann es sich lohnen, thematische Nischen („long tail“) zu besetzen – Motto: „auch Kleinvieh macht Mist“.
Google und Co. lieben es, wenn auf einer Webseite Bewegung ist: mit neuen und aktuellen Beiträgen ist man im Vorteil (Freshness-Faktor). Suchmaschinen wollen Benutzer nicht mit Treffern enttäuschen, die keine aktuellen Antworten auf deren Suchanfragen haben. Wen interessiert schon, wie gut ein Hotel oder ein Restaurant vor zwei Jahren bewertet wurde?
2. Kurze Wege zu den Inhalten: die interne Linkstruktur
Die interne Linkstruktur muss man sich gut überlegen. Wichtig ist, dass jede relevante Seite in wenigen Klicks von der Startseite aus schnell erreichbar ist. Die interne Linkstruktur kann man sich vorstellen, wie ein Bewässerungs-System: der Google-Linkjuice (Linkautorität) soll so ungehindert und schnell wie möglich die wesentlichen Content-Seiten erreichen können.
Zugleich sollten interne Links die thematische Verwandtschaft berücksichtigen. Ein Artikel über das „Zuschneiden von Apfelbäumen“ darf gern auf weitere Gartenartikel verweisen. Mit Links, die nah am Thema sind, wird man den Nutzer zudem länger auf der Seite halten. Hilfreich sind zum Beispiel Link-Blöcke, die auf ähnliche Artikel verweisen. Dabei sollte man es mit der Zahl der Links pro Seite natürlich nicht übertreiben: sie sollte im Verhältnis zum eigentlichen Content stehen. Als einfach Regel gilt: je weniger echten Inhalt eine Seite hat, desto weniger Links verträgt sie.
Bei den Linktexten lohnt es, sich beim Formulieren Mühe zu geben. Für Google sind Linktexte durchaus ein Ranking-Faktor. Ein guter Linktext drückt die thematische Verwandtschaft aus und ist individuell formuliert. Ein Linktext „Klicken Sie hier“ ist verschenktes Kapital.
3. Eingehende Links sind das A und O der Suchmaschinenoptimierung
Die Verlinkung zwischen Webseiten bleibt die SEO-Währung des Internets schlechthin. Viele Verweise auf eine Website zeigen an, dass die Autorität dieser Site hoch sein muss. Für Suchmaschinen ist die Zahl eingehender Links auf eine Seite ein ganz wichtiges Signal. Je mehr Webseiten auf das eigene Angebot verlinken, desto besser. Es gibt leider kein Patenzrezept, wie man zu vielen eingehenden Verweisen kommt. Am meisten helfen natürlich hochwertige und interessante Inhalte.
Aber der Linkaufbau lässt sich natürlich unterstützen Beispielsweise kann man spannende Infografiken oder Snippets zum Einbau anbieten. Auch die großen Sozialen Netzwerke wie Facebook, Google+, Twitter, Xing und Co. lassen sich gut zur Linkerstellung nutzen.
4. Gute Seitentitel und pfiffige Inhaltsangaben
Ein gutes Mittel um Besucher „abzuholen“ sind schöne und treffende Seitentitel sowie interessant formulierte Seitenbeschreibungen (Meta-Descriptions): Google verwendet diese oft in den Trefferlisten: mit pfiffigen Beschreibungen kann man sich von der Konkurrenz abheben und wird öfter geklickt.
5. Blindflug schränkt die Reichweite ein: SEO-Kennzahlen im Auge haben
Suchmaschinenoptimierung hat zum Ziel, mehr Besucher auf das eigene Angebot zu locken. Um den Erfolg oder Misserfolg der SEO-Maßnahmen zu bewerten, muss man den Ist-Zustand kennen. Dafür sollte man sich einige Key-Metriken überlegen und diese beständig verfolgen. Solche Key-Metriken können zum Beispiel die Zahl der Google-Besuche sein, oder welche Suchanfragen Traffic bringen und wie lange Googlebesucher auf den Seiten bleiben (Verweildauer) u.ä.
Google selber stellt mit den „Google Webmaster Tools“ und „Google Analytics“ zwei mächtige Werkzeugkisten kostenlos zur Verfügung. Darin findet man z.B. Angaben darüber, wie viele Seiten des eigenen Angebots tatsächlich indiziert sind. Und wie viele Seiten nicht in den Index aufgenommen worden sind. Auch welche Suchanfragen die meisten Besucher bringen, findet man dort und vieles andere mehr. Zusätzlich dazu gibt es umfangreiche, kostenpflichtige Tools wie z.B. die SUITE von Searchmetrics.
In der Suchmaschinenoptimierung gibt es natürlich auch Dinge, von denen man besser Abstand nimmt.
Die fünf wichtigsten Don’ts:
1. Unnatürliche Backlink-Pyramide
Dem Linkbuilding-Erfolg sollte man unter keinen Umständen mit “unlauteren” Mitteln unter die Arme greifen! Kurzfristig erscheinen solche Mittel manchen vielleicht erfolgreich. Ein ganzes Heer an zweifelhaften SEO-Agenturen verspricht einem das “Blaue vom Himmel.” SEO-Agenturen, die Linkbuilding durch einfache Kreuzverlinkung (“ich gebe Dir einen Link und Du gibst mir einen Link zurück”) oder ähnlichen Mitteln in großen Mengen anbieten, sollte man meiden: eine solche Verlinkung ist nicht hilfreich. Google schaut sich genau an, ob sich wesentliche Kennzahlen vom Markumfeld abheben. So hat beispielsweise eine natürlich gewachsene Backlink-Struktur ein ganz bestimmtes Muster.
Im Aufdecken unnatürlicher Linkstrukturen werden Suchmaschinenanbieter immer besser. Wenn Google Unregelmäßigkeiten vermutet, muss man mit teils drastischen Strafen rechnen. Eine solche Abstrafung kann dazu führen, dass man gar nicht mehr in den Trefferlisten auftaucht. Daher: Ehrlich währt am längsten. Auch in der Suchmaschinenoptimierung.
2. Google die Seite anders anzeigen als dem echten Benutzer
Stellt man eine Seite Google gegenüber anders dar als einem echten Besucher, so nennt man das Cloaking. Auf Cloaking reagiert Google allergisch, weil es in den meisten Fällen dazu dient, die Suchmaschine hinters Licht zu führen. Ein ähnlich gelagerter Fall ist es, Keywords unsichtbar im HTML-Text unterzubringen („weiß-auf-weiß“) um so die Keyword-Dichte „suchmaschinenfreundlicher“ zu machen. Auch das mag keine Suchmaschine.
3. Nicht auf den schnellen Erfolg hoffen
Hat man die ersten Maßnahmen umgesetzt, darf man nicht erwarten, dass sich der Erfolg über Nacht einstellt. Suchmaschinenoptimierung entspricht einem Dauerlauf und keinem Sprint. Einmalige Maßnahmen werden keinen nachhaltigen Erfolg bringen. Vielmehr heißt es, dauerhaft am Ball bleiben. Google verbessert ständig seinen hochkomplizierten Suchalgorithmus. Um die 500 Änderungen soll es im letzten Jahr gegeben haben. Maßnahmen, die gestern noch geholfen haben, können morgen kontraproduktiv sein.
4. Zu viel Werbung
Werbebanner sind wichtig und Google selber lebt davon. Aber: Zu viel Werbung – vor allen Dingen im unmittelbar sichtbaren Bereich – ist schlecht. Google richtet immer mehr den Blick auf den Ersteindruck, den ein Besucher einer Seite hat. Erkennt der Nutzer vor lauter Werbebannern den eigentlichen Inhalt kaum, klickt er zur Ergebnistrefferliste zurück und sucht anderswo weiter. Für Google ist das ein klares Signal dafür, dass der Benutzer nicht zufrieden war. Erhält die Suchmaschine zu viele Signale in diese Richtung, wird Ihnen Google weniger Besucher schicken.
5. Nicht-exklusive Inhalte: Duplicate Content
Inhalte, die identisch anderswo schon im Netz verfügbar sind, sollte man meiden: solche Inhalte bringen einen nicht weiter. Wichtig ist, dass auch Inhalte, die nur weitgehend anderswo im Netz schon zu lesen sind (near duplicate content), für das SEO-Ranking keinen positiven Effekt haben. Es reicht also nicht, Katalogdaten mit ein paar Zeilen anzureichern; und noch weniger lohnt sich, andere Inhalte zu kopieren. Im schlimmsten Falle droht hier eine Zurückstufung der gesamten Domain. Eine Suchmaschine versucht, einen natürlichen Benutzer so gut als irgend möglich nachzuahmen. Daher führt Suchmaschinenoptimierung zu einer bedienerfreundlicheren Anwendung der Seite.
Quelle: Lead Digital | DS