King Animal heißt das neue Meisterwerk einer der prägendsten Rockbands der Geschichte. Die innovativen Vorreiter des Rock und Grunge sprechen ihren Fans dabei schon beim ersten Song aus der Seele: „Been Away Too Long“. Fulminant und energiegeladen schreit der Song förmlich danach, in die alte Teenager Rebellion zu verfallen und laut mitzusingen. Natürlich sprechen wir von Soundgarden, die sich nach über 15 Jahren endlich und heißersehnt zurückmelden.
“Non-State Actor” zieht mit einem kompromisslosen treibenden Riff das alte Bandschiff voran, Shepherds Bass und Thayils Gitarre verschmelzen einmal mehr zu einem ungebremsten Güterzug, der sich mühelos auf Camerons sprunghaften Beat-Unterbau zu Recht findet, den dieser mühelos verdrahtet und bei Bedarf mit der Energie eines Schleudersitzes in den Äther feuert.
“By Crooked Steps” drischt mit seinen Ausfallschritten unmittelbar und von allen Seiten auf einen ein, dass es nur so eine Freude ist. “Blood On The Valley Floor” schnauft durch das Tal mit jener Tonnenschwere, in der sich Soundgarden so meisterlich verstehen. Immer suggerierend, dass es noch langsamer und heavier wird, ohne jemals wirklich stehen zu bleiben.
Im schleppenden Mid-Tempo machen es sich auch “Bones Of Birds” und “Tarree” gemütlich, die mit warmer Melancholie und den cleveren, teils reduzierten Arrangements ihren Platz zwischen “Blow Up The Outside World” und Audioslave beanspruchen, jedoch stets mit spezieller Facette. Der einzige Song, der diese Vorgabe nicht erfüllt, ist das von Shepherd geschriebene “Attrition”, ein uncharakteristischer Geradeausrocker, der jede Besonderheit vermissen lässt.
Zurück zur Stärke wälzen sich die scheppernden Riffmonster von “Worse Dreams” und das an “Outshined” erinnernde “Eyelids Mouth” gegen Ende des Albums hin, bevor auf dem hypnotischen und siedenden “Rowing” das tollste Shepherd-Riff seit langer Zeit dominiert, mit dem der ewige Grantler den “Attrition”-Schnitzer wieder ausbügelt. Sogar programmierte Drums erklingen im letzten Track, bevor Cameron einsteigt und das Ding fachgerecht zerlegt.
Millionen von verkauften Platten, 2 Grammys und 7 Nominierungen für selbige stehen momentan auf dem Konto der Band um Sänger Chris Cornell und man kann sich sicher sein, dass auch King Animal bei Fans und Kritikern einschlagen und an den Erfolg anknüpfen wird.
QUELLE: DS/ laut.de, amazon.de