Die gerade in New York stattfindende Advertsing Week entwickelt sich zum Kontakthof: Facebook nutzt die Gelegenheit, um Unternehmen und Agenturen neue Werbemodelle vorzustellen. Dabei will das Social Media-Netzwerk das einbringen, was es von anderen Internetfirmen abhebt: Nutzerdaten. Die Entwicklung ist nicht neu, sondern zieht sich schon durch die vergangenen Monate, wie das «Wall Street Journal» rekapituliert.
Bereits seit einigen Monaten können Werbevermarkter ihre Anzeigen gezielt an ihnen bekannte E-Mail-Adressen und Telefonnummern koppeln. Auf diese Weise könnten zum Beispiel Händler ihre bestehenden Kunden auch bei dem Online-Netzwerk ansprechen. Außerdem könne Werbung stärker an das Surf-Verhalten der Nutzer angepasst werden. Facebook betone aber, dass die Werbetreibenden nach wie vor nur anonymisierte Informationen bekämen und keine Nutzerdaten preisgegeben würden.
Facebook wolle es erleichtern, die richtigen Leute zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zu erreichen, sagte der zuständige Manager Gokul Rajaram dem «Wall Street Journal». Dies geschehe aber «auf eine Weise, die die Privatsphäre der Nutzer respektiert». Ebenfalls aus dem Sommer stammt die Kooperation mit der Datenanalyse-Firma. Mit ihrer Hilfe können beispielsweise FMCG-Hersteller ermitteln, inwieweit Facebook-Aktionen auch zu mehr Absatz im stationären Handel führen.Tests sind bereits im Gange, allerdings gibt Facebook nicht bekannt, wer im Boot ist.
Facebook hatte sich zugleich in einer Vereinbarung mit der US-Handelsbehörde FTC zu einer strikten Einhaltung der Datenschutzregeln und einer ausführlichen Information der Nutzer bei Änderungen verpflichtet.
QUELLE: DS/ dpa, lead-digital