Alberta Cross hatten damals einen guten Start erwischt. Das Publikum in den USA mochte Stakees hohen, manchmal an Neil Young erinnernden Gesang und das amerikanische Leuchten in den oft heftig gespielten Riff-Songs. Wohl auch deshalb, weil die Band trotzdem britisch klang und die gewohnten Klänge um unerwartete Nuancen erweiterte.
Nach ihrem umjubelten Debütalbum “Broken Side Of Time”, das in vielen Jahresbestlisten auftauchte, dauerte es drei Jahre bis zur Fertigstellung des neuen Werks “Songs Of Patience”. Der Titel passt also zum langen Entstehungsprozess des Albums.
Auch die neuen Lieder präsentieren eine europäische Identität, drängen die klaren Verweise auf die großen alten Amerikaner von der Westküste sogar zurück. Zum Beispiel bei dem an englischen Elektro-Rock erinnernden “Money For The Weekend (Pocket Full Of Shame)”. Aber Alberta Cross inszenieren sich auf “Songs Of Patience” mit gefälligen Melodien und weit geöffneten Arrangements auch als zeitgemäße Popband. “Lay Down” hat einen Riesenrefrain, der in jedes Stadion passt.
“Wasteland” summt niedlich (und ein bisschen skandinavisch) und mit “Ophelia On My Mind” empfehlen sich Alberta Cross fürs amerikanische Erwachsenenrockradio. Manche der Songs sind vielleicht nicht zwingend genug, doch der Gesamteindruck stimmt: Alberta Cross senden die richtigen Signale, um dorthin zu gelangen, wo die Kings Of Leon vor einigen Jahren eine Bresche in den Mainstream schlugen.
Quelle: DS/ Rolling Stone, Amazon