Die genialste (Garagen Rock) Kombo der Rockmusik ist zurück, und wie! Alles was Neil Young & Crazy Horse bekannt, berühmt, beliebt und geehrt hat wird auf diesem Album geboten. Für mich eine unglaubliche Scheibe. Die “alten Kämpfer” dreschen drauf los, wie wir es von ihnen gewohnt sind und wie wir es uns auch wünschen. Der Beginn von “Oh Susanna” ist schon hypnotisierend mit jaulenden und quietschenden Gitarren, die man aus tausenden als “Neil Young Sound” identifizieren kann. Feine Refrains und klasse Background – Gesang runden dieses Stück schon zu einem ersten Highlight!
Auf “Clementine” rumpeln Billy Talbot bass und Ralph Molina drums, in ihrer unverkennbaren Art und Weise herrlich los, es hört sich immer an, als wären sie neben dem Rhythmus, aber es fügt sich im Gesamtsound immer wunderbar zusammen. Neil Young und Frank “Poncho” Sampedro legen ihren rauen Gitarrensound darüber wie ein Netz aus Stahl, ein toller melodiöser heavy Song.
Dann “Tom Dula” ein langer epischer Song im Stile von “Down By The River” oder “Cowgirl In The Sand” der sich über acht Minuten in deine Gehörgänge bohrt und von dem du so schnell auch nicht mehr los kommst. Mäandernde Gitarren, rumpelnde Rhythmussection, hypnotischer Background- Gesang, herrliche Chöre, Musikfan was willst du mehr?
Dann folgt mit “Gallows Pole” ein Song, der aus Irland stammen muss, denn er klingt wie eines dieser irischen Drinkreime, die vor allem von den “Pogues” bekannt sind. Fühlt sich an wie ein Ausritt mit dem Pferd mit ein paar Kumpels am Sonntagnachmittag mit viel Spass.
“Get A Job” beginnt wie einer dieser typischen amerikanischen FriedeFreudeEierkuchen- Songs aus den Fünzigern, die Frank Zappa auch so liebte, für mich eher eine Persiflage mit lustigen Gesangseinlagen. Nach den ersten vier Hammersongs ein kurze Erholung, die man nicht so ernst nehmen sollte.
Weiter gehts mit “Travel On” und ähnlich lockerer Atmosphäre und Stimmung. Schöner Country & Western Ohrwurm für die junge Familie zum Mitsingen und am Ende doch noch herrlichen Gitarren.
“High Flying Bird” beginnt wieder mit schweren Gitarren ala “Cortez The Killer” und fährt mit schleppendem Tempo weiter bis Young zum Ende nochmal die Gitarre jaulen lässt.
Mit “Jesus Chariot” wird das Tempo wieder angezogen und es kracht wieder genüsslich aus den Lautsprechern, Bass, Schlagzeug und die beiden Gitarren hören sich an wie auf einer Hochzeit der Musikinstrumente, alles im Lot. Die Gesänge und der Rhythmus erinnern fast ein bißchen an Indianer- Chants, aber natürlich mit göttlichen Gitarren.
“This Land Is Your Land” ist der einzige Song, den die Jungs so gut wie originalgetreu nachspielen, mehr braucht man dazu nicht zu sagen.
Mit “Wayfaring Stranger” fährt man alle Instrumente und auch die Lautstärke erheblich zurück und spielt und singt fast im Flüsterton, als ob sie niemanden wecken wollen oder vielleicht um jemanden in den Schlaf zu singen/spielen. Schön
Der Abschhluss mit “God Save The Queen” ist lustig, aber nicht wirklich wichtig und soll wahrscheinlich auch nur ein Spass sein.
Alles in allem ein fantastisches neues Album, von ebensolchen Musikern, das dem Namen “Neil Young & Crazy Horse” mehr als gerecht wird und mit “Americana” den passenden Titel innehat, auch wenn kein einziger Song von Neil Young stammt oder vielleicht gerade deswegen.
QUELLE: HZ / musicpeterpan