Cheyenne (Sean Penn) war ein gefeierter Rockstar. Er ist 50 Jahre alt und sieht immer noch so aus wie damals, ein Goth mit schwarzen, toupierten Haaren, weiß geschminktem Gesicht und rotem Lippenstift. Seit Jahren lebt er zurückgezogen mit seiner Frau Jane (Frances McDormand) in einer Villa in Dublin, immer sachte schwankend zwischen gepflegter Langeweile und nagender Depression.
Der Tod seines Vaters, mit dem er seit 30 Jahren nicht gesprochen hat, führt ihn zurück nach New York. Dort erfährt er von der Besessenheit seines Vaters: Rache zu nehmen für eine schwerwiegende Demütigung, die er erfahren musste. Cheyenne beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen. Und begibt sich auf eine Reise, die ihn ins Herz der USA und zu sich selbst führt …
In „CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE“ brilliert Sean Penn in seiner wohl bisher außergewöhnlichsten Rolle: Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Er ist 50 Jahre alt und sieht immer noch so aus wie damals, ein Goth mit schwarzen, toupierten Haaren, weiß geschminktem Gesicht und rotem Lippenstift. Seit Jahren lebt er zurückgezogen mit seiner Frau Jane (FRANCES McDORMAND) in einer Villa in Dublin, immer sachte schwankend zwischen gepflegter Langeweile und nagender Depression. Wenn man Sean Penn zusieht, wie er sein Makeup auflegt und sich in Cheyenne verwandelt, wird man unweigerlich an Robert Smith von The Cure erinnert, der diesen Look maßgeblich mitprägte. Und wer würde in der gebeugten Körperhaltung und dem schlurfenden Gang Cheyennes nicht Ozzy Osbourne wiedererkennen? Die beiden Musiker standen maßgeblich Pate bei der Entwicklung der Filmfigur Cheyenne.
Während Cheyenne sich früh aus dem Musikbusiness zurückgezogen hatte, sind seine Rollen-Vorbilder immer noch mit dem internationalen Rockzirkus unterwegs. Der selbst ernannte „Fürst der Finsternis“ Ozzy Osbourne balanciert dabei oftmals auf dem schmalen Grat zwischen Kult und Fremdscham. Sein Ruhm als Rockmusiker gründet sich auf seine Zeit als Leadsänger der Heavy Metal-Legende „Black Sabbath“ in den 70er Jahren, sein Image als „Madman“ erwarb er sich bei einem Solo-Konzert Anfang der 80er, als er einer lebenden Fledermaus live auf der Bühne den Kopf abbiss.
Am stärksten geprägt wurde sein Bild in der Öffentlichkeit aber von der Reality Soap „The Osbournes“, die ab 2002 auf MTV lief und Ozzy und seine Famlie in ihrem Privatleben begleitete. Das Publikum erlebte einen von jahrzehntelangem schweren Alkohol- und Drogenkonsum gezeichneten Alt-Rocker, der scheinbar orientierungslos über sein eigenes Anwesen tapste, seine Umgebung in die Verzweiflung trieb und gleichzeitig als besorgter Vater und Ehemann versuchte, mit dem Wahnsinn des Familienlebens zurande zu kommen. In seiner liebenswürdigen Hilflosigkeit eroberte Ozzy die Herzen seiner Fans noch einmal im Sturm und legte den Grundstein für ein umjubeltes Comeback als Musiker. Gerade erst im August 2011 spielte er wieder als Headliner auf dem größten Heavy Metal-Festival der Welt in Wacken.
Aktuell in den News ist auch wieder Robert Smith, der zweite „Vater“ der Filmfigur Cheyenne: Seine Band „The Cure“ hat für den 02. Dezember 2011 die Veröffentlichung eines Live-Albums angekündigt. Als Mitglied bei „Siouxsie and the Banshees“ und Frontmann von „The Cure“ ist er seit Ende der 70er und Anfang der 80er eine der stilbildenden Ikonen der Dark Wave und Gothic Rock-Szene. Auch wenn er mit seiner Band vielleicht nie den absoluten Megastar-Status erreichte, gilt er für viele als eine der schillerndsten musikalischen Persönlichkeiten und begabtesten Songwriter der Rock- und Popwelt. Auf der Bühne trägt er oftmals einen verschmierten roten Lippenstift. Eigentlich hatte er wohl ursprünglich geplant, den Lippenstift „normal“ zu tragen. Da er aber auf der Bühne sowieso immer verschmierte, wenn er mit geschlossenen Augen in sein Mikro sang, erhob er dieses Stilmittel zu seinem persönlichem Markenzeichen.
Regisseur Paolo Sorrentino hat sich für CHEYENNES Look bewusst von Smiths Bühnenoutfit und seiner charismatischen Persönlichkeit inspirieren lassen. Den entscheidenden Impuls bekam er bei einem Konzert von „The Cure“ vor drei Jahren: „Da war Robert Smith, mittlerweile 50 Jahre alt, der immer noch exakt so aussah wie mit Zwanzig. Es war schockierend. Und das meine ich im positivsten Sinne des Wortes. Als ich ihn hinter der Bühne von Nahem sah, verstand ich, wie wunderschön und berührend Widersprüche in einem Menschen sein können. Vor mir stand ein 50-Jähriger, der sich immer noch voll und ganz mit einem Aussehen identifizierte, das eigentlich einem Jugendlichen gehört. Aber es war überhaupt nicht aufgesetzt oder albern oder traurig.“
Denn vor allem eines verbindet sowohl Robert Smith wie auch Ozzy Osbourne neben der optischen Verwandtschaft untrennbar mit Cheyenne: Man muss sie in all ihrer Widersprüchlichkeit und Unvollkommenheit einfach dafür lieb haben, dass sie sich immer treu geblieben sind und ihren völlig eigenen Weg gehen. Cheyennes Weg führt ihn nach dem Tod seines Vaters, mit dem er seit 30 Jahren nicht gesprochen hat, zurück nach New York. Dort erfährt er von der Besessenheit seines Vaters: Rache zu nehmen für eine schwerwiegende Demütigung, die er erfahren musste. Cheyenne beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen. Und begibt sich auf eine Reise, die ihn ins Herz der USA und zu sich selbst führt…
Quelle:http://www.cheyenne-derfilm.de/